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Ewald, Georg Heinrich August an Gauß, Carl Friedrich. [ohne Ort], 17. Februar 1830.

Hochgeehrter Herr Hofrath!

Herr Hofrath Tychsen hat mir den Rath gegeben in häusliche Verbindung zu treten, und Ihre älteste Tochter als diejenige bezeichnet, welche das Glück meines häuslichen Lebens machen würde. Ich habe diesen Rath eines väterlichen Freundes, nach ernster Betrachtung meiner Lage, nicht verwerfen können; und erlaube mir jetzt Ihnen, hochgeehrter Herr Hofrath, meine Bitte zur Entscheidung vorzulegen.

Was meine äußere Lage betrifft, über welche ich mich offen erklären zu müssen glaube: so beläuft sich meine jährliche Einnahme, an Gehalt und Honorar für Vorlesungen, auf Zweitausend Thaler. Dieser Überschlag beruht auf der Erfah2rung von fünf Semestern, in welcher Zeit es mir auch möglich geworden ist, einige tausend Thaler für die Zukunft zu ersparen.

Ein Umstand verdient hier jedoch besondre Betrachtung. Ich werde auch in Zukunft für meine Mutter[1] sorgen müssen. Die Zeit hat mich gelehrt, daß dazu jährlich nicht über 130 Thaler erforderlich sind: diese Summe denke ich ihr auch künftig regelmäßig zu reichen. Andre Familienverhältnisse, welche häusliches Glück stören könnten, binden mich nicht.

Würden Sie, hochgeehrter Herr Hofrath, hiernach entscheiden, daß kein äußeres Hinderniß meinem Wunsche entgegenstehe, und mir Ihr Zutrauen und Wohlwollen schen-ken wollen: so würde ich mich glücklich schätzen, Ihnen durch die That meinen Dank zu zeigen. Ich weiß und habe es ernst überlegt, welche Pflichten mir dieser Schritt auflegt; und habe meine Bitte nur in der sichern Hoffnung vortragen können, Ihres Zutrauens würdig zu werden. Ihrer Entscheidung ruhig entgegen 3 sehend, habe ich mir doch erlaubt, einen Brief einzulegen, welchen ich nach Gutbefinden zu übergeben gehorsamst bitte.

Genehmigen Sie, hochgeehrter Herr Hofrath, die aufrichtige Versicherung der dankbarsten Hochachtung, worin ich bin

Ew. Hochwohlgeboren

gehorsamster Diener

Ewald.

v. h., den 17ten Febr[uar] 1830.

1 Catharina Maria Ewald, Tochter des Tuchmachermeisters Georg Andreas Ilse (1782-1841).