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Gauß, Carl Friedrich an Ewald, Minna [geb. Gauß]. Göttingen, 31. Dezember 1839.

Es hat etwas lange gedauert, meine liebe Minna, bis ich in den Stand gesetzt bin, Dir auf Deinen Brief vom 20 November zu antworten; dieß soll nun heute am letzten Tage des Jahres geschehen.

Schon fast einen Monat vor Empfang Deines Briefes hatte ich das Geld für Eugen (zusammen 5100 rth. Gold) nach Bremen an das Haus Wätjen geschickt, womit Joseph schon früher wegen dieser Angelegenheit correspondirt hatte [...]

Therese befindet sich zu meiner großen Freude diesen Herbst sehr wohl und heiter. Sie lieset jetzt Dr. Katzenbergers Badereise[1] und zwar, worüber ich mich fast wundere, mit großem Wohlgefallen.

Mir sind die Ferien (ich lese diesen Winter wieder für 6 Zuhörer) eben nicht zugute gekommen, ich hatte gehofft darin wieder etwas an einer subtilen Wissenschaftlichen Arbeit, die seit May hatte zurückgelegt werden müssen, weiterzukommen: aber leider ist mir die Zeit durch mancherlei sonstige eben nicht erfreuliche Geschäfte zersplittert. Weber ist nach Leipzig gereiset, kommt aber hoffentlich binnen 8 Tagen zurück. $-$ Hoffentlich erfahre ich bald einmahl etwas von Dir. Ich war ganz verwundert, neulich zu lesen "ein ins theologische einschlagendes Buch eines Tübinger Professors sei confiscirt", bis ich später erfuhr es sei ein Buch eines katholischen Professors der im Päpstlichen Sinne geschrieben habe.

Meine herzlichsten Wünsche für Dich, mein theures Kind, zum bevorstehenden

Jahre von Deinem treuen

Vater

C. F. G.

Freundliche Grüße an Ewald!

Göttingen 31 Dezember 1839.

1 Satire von Jean Paul; Erstausgabe 1809, Neuauflage 1822.