Carl Friedrich Gauß → Alexander von Humboldt, Göttingen, 1832 Aug. 17
Manuscript
Signature: A. v. Humboldt-Slg., Nr. 11
deutsch
Zitiert in
Biermann 1977; S.42; Nr.12(4)Notes
Der Brief war veschollen. Eine Transkription des wiedergefundenen Briefes ist in "Karin Reich, Elena Roussanova: Der 2019 wiederaufgefundene Brief von Gauß an Humboldt vom 17. August 1832 im Umfeld der Erforschung des Magnetismus und des Erdmagnetismus" online erschienen
Die folgenden Äußerungen Humboldts dürften sich auf den Brief beziehen:
„[...] daß der Aufenthalt von Gauß in meiner Höle ihn für die Incl[ination] und die Intens[ität] begeistert hat, gehört zu den grossen Effecten aus kleinen Ursachen.[1] Als ich zuerst auf dem Heinberge[2] mit ihm die Incl. bestimmte,[3] sah ich, daß er nie ein vollkommenes Incl.-Instrument in Händen gehabt und daß ihn der Versuch sehr anregte.[4] Der Anfang seines Briefes ist übrigens tröstlicher als das Ende, denn ich besorge fast, daß nicht volle Sättigung, ein gewisser Zustand, in den die Stäbe zurückkommen sollen , wieder eine Rolle bei den unvariablen? Nadeln spielen sollen. Ich wünschte Methoden, in denen sich alles selbst corrigirt $-$aber in der Gleichheit der Kräfte liegt der Hund begraben.” (Humboldt an Encke, Anfang September 1832. ZAAdW Berlin. Nachlaß Encke, 1/74.) Schon am 12. Mai hatte sich Gauß bei Encke erkundigt, ob Humboldt aus Paris, wo er sich mit einer kurzen Unterbrechung seit Oktober 1830 aufgehalten hatte, zurückgekehrt sei, und hinzugefügt: „Ich würde dann mit Vergnügen ihm einige vorläufige Mittheilungen von jenen Beschäftigungen [mit dem Erdmagnetismus seit Anfang des Jahres] machen.” (Gauß 1863/1933, 11/1, S. 78.) Sicherlich handelt es sich bei dem hier in Rede stehenden, verschollenen Brief[5] um jene, drei Monate zuvor angekündigten Mitteilungen.
[Biermann]
1[Gauß war anderer Ansicht; siehe Brief 14. ]2[Der Hainberg bei Göttingen. ]
3[Im Herbst 1826 auf der Durchreise von Paris nach Berlin; siehe Anm. 1 zu Brief 5. ]
4[Als Quetelet Anfang September 1829 Gauß in Göttingen besuchte und im Garten der Sternwarte die magnetische Intensität maß, hatte er den gleichen Eindruck wie drei Jahre zuvor Humboldt, daß Gauß sich nämlich noch niemals mit magnetischen Messungen beschäftigt habe (Biermann 1969a, S. 5-6; vgl. Biermann 1970). ]
5[Gauß legte den Brief seinem Schreiben an Encke vom 18.8.1832 bei, der ihn zusammen mit einem Exemplar von Gauß' Autoreferat seiner „Intensitas” (Gauß 1832) an Humboldt weiterleiten sollte (Schering 1887, S. 39). Encke antwortete am 9.11.1832 (Schering 1887, S. 43), Humboldt sei sowohl über die Abhandlung als „auch über den begleitenden Brief hocherfreut”, „da er daraus die Gewißheit geschöpft hat, daß Sie dem Magnetismus eine anhaltende Beschäftigung zugewendet haben, welche bisher noch bei keinem Zweige, dem Sie Ihre Aufmerksamkeit schenkten, ohne eine völlige Restauration und Erneuerung geblieben ist.” (Siehe den folgenden Brief 13.) ]
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