\( \def\Grad{\unicode{xb0}} \def\mdsu#1{^#1} \def\Iup{\unicode{x2643}} \def\Sat{\unicode{x2644}} \def\Pallas{\unicode{x26B4}} \def\Gmin#1{\unicode{x2032}} \def\Gsek#1{\unicode{x2033}} \def\Gter#1{\unicode{x2034}} \def\Ggrad#1{\unicode{x00B0}} \def\gevier{\unicode{x2014}} \def\astrosun{\unicode{x2609}} \def\leftmoon{\unicode{x263E;}} \def\opposition{\unicode{x260D;} } \def\jupiter{\unicode{x2643;} } \def\mercury{\unicode{x263F;} } \def\mars{\unicode{x2642;} } \def\Leo{\unicode{x264C;}} \def\Aries{\unicode{x2648;}} \def\Pointinghand{\unicode{x261E;}} \def\handright{\unicode{x261E;}} \def\triangle{\unicode{x25B3;}} \def\Stern{\unicode{x204E;}} \def\Ceres{\unicode{x26B3;}} \def\Juno{\unicode{x26B5;}} \def\Pallas{\unicode{x26B4;}} \def\comet{\unicode{x2604;}} \def\dotfill{\dots\dots\dots} \def\bis{-} \)

Erlauben Sie, hochverehrter Freund, daß ich Ihrer besonderen Aufmerksamkeit und Gewogenheit zwei sehr ausgezeichnete und angenehme junge Reisende aus Spitzbergen und der langen Nacht im nördlichsten Scandinavien innigst empfehle,[1] den französischen Seeofficier Herrn Bravais und den Botaniker Herrn Martins, der ausser der Geographie der Pflanzen sich auch auf das fleissigste mit meteorologischen Beobachtungen beschäftigt hat. Sie wissen, daß Ihre herrlichen Apparate in der langen Nacht gebraucht worden sind, auch wurden Refractions-Beobachtungen angestellt in Verbindung mit Versuchen über die Wärmeabnahme durch Luftbälle und Thermometrographen. Meist war die obere Luftschicht im Winter auf den nahen Bergen wärmer als in der Ebene. Da diese sehr bescheidenen und thätigen jungen Leute Hoffnung haben, die lange Nacht noch einmal zu Ihren magnetischen Terminen im hohen Norden zu durchleben, so wird das Glück der Annäherung an Sie, Verehrter Freund, von doppelter Wichtigkeit für die Wissenschaft sein.

Meine freundlichsten Empfehlungen an Prof. W[eber] und Dr. G[oldschmidt]. Dankbarst und verehrend,

Ihr

Al. Humboldt

Berlin, den 22, Dec. 1839

Wie sehr hat es mich geschmerzt, nicht Sabine und Lloyd haben begleiten zu dürfen.[2] 83

1[Siehe Anm. 12 zu Brief 28. $-$Einen ähnlichen Empfehlungsbrief gab Humboldt am 20.12.1839 Bravais und Martins an Möbius in Leipzig mit (MJC Quito). ]
2[Mitte Oktober hatte in Göttingen eine Beratung über Fragen der Theorie und Praxis der geomagnetischen Beobachtungen stattgefunden, an der außer dem Ehepaar Sabine und Lloyd (die am 14.10. von Berlin, wo sie wiederholt mit Humboldt gesprochen hatten, nach Göttingen weitergereist waren) auch Kupffer und Steinheil teilnahmen. Aufgrund der ihm zugegangenen Informationen schrieb Humboldt am 11.11.1839 an Encke: „Unser trefflicher Gauß scheint mir im [magnetischen] Congreß etwas zurückhaltend und einsilbig gewesen zu sein.” (ZAAdW Berlin. Nachlaß Encke, 11/15.) Das ist darauf zurückzuführen, daß zu dieser Zeit Gauß ' Interesse an der Erforschung des Erdmagnetismus wegen der drohenden Trennung von Weber (siehe Anm. 1 zu Brief 25) bereits abzunehmen begonnen hatte. ]